Dezentrale Lüftungssysteme

 

Bei der dezentralen Wohnungslüftung werden Systeme mit und ohne Wärmerück-gewinnung unterschieden. Nicht genannt werden hier Einzelentlüftungsgeräte für innenliegende Sanitärräume. Diese Einzellösungen sind separat zu betrachten und bereits seit Jahrzehnten Standard. Anforderungen an diese Lösungen sind den einschlägigen technischen Regeln zu entnehmen.


Dezentrale Lüftungssysteme ohne Wärmerückgewinnung stellen die einfachste und kostengünstigste Art der Wohnungslüftung dar. In jedem zu entlüftenden Raum wird ein Einzelventilator in der Außenwand installiert, der Luft aus dem jeweiligen Raum absaugt. In den Wohn- und Schlafräumen strömt Frischluft über Außen-lufteinlässe nach.


Notwendig für dezentrale Lüftungssysteme ist jedoch in jedem Fall eine zentrale Regelung, die bestimmte Fördermengen der Ventilatoren entsprechend den Nutzeranforderungen gewährleistet.


Bei der Auswahl geeigneter Geräte sind auf möglichst geringe Schallemissionen und gute Reinigungs- und Wartungsmöglichkeiten zu achten. Zugleich müssen bei der Festlegung der Außenlufteinlässe Komponenten gewählt werden, die den erfor-

derlichen Schallschutz sowie eine wirksame Frischluftfilterung gewährleisten.
Darüber hinaus gilt es, die Platzierung der Elemente im Raum genau zu über-

denken, um Zugerscheinungen zu vermeiden.

Bei dezentralen Systemen mit Wärmerückgewinnung wird in jedem Raum, der zu belüften oder entlüften ist, ein Einzelgerät in der Außenwand installiert. Dafür gibt es Systeme mit je zwei Ventilatoren für rekuperative oder regenerative Wärme-rückgewinnung.


Auch werden Systeme mit intermittierendem Betrieb eines Ventilators in Ver-

bindung mit einem geeigneten Speicherwärmetauscher (akkumulativer Wärme-

tauscher) angeboten.

 

Als rekuperative Wärmetauscher werden Plattenwärmetauscher bezeichnet, in denen die Luftströme ohne gegenseitigen Kontakt Wärme austauschen. In regenerativen Wärmerückgewinnern findet ein Feuchteaustausch statt (z.B. in rotierenden Wärmerädern).


Das Wirkprinzip von Speicherwärmetauschern basiert auf wechselnden Lade- und Entladezyklen. Um die Speichermasse zu laden, wird warme Abluft über die Ober-

fläche geleitet. Dabei nimmt die Oberfläche Wärme auf. Dann wird nach einer vorgegebenen Zeit kalte Außenluft über die Oberfläche geführt, so dass die kalte Luft einen Teil der gespeicherten Wärme aufnehmen kann.

Bei der Auswahl geeigneter dezentraler Geräte ist ebenfalls auf möglichst geringe Schallemission und gute Reinigungs- und Wartungsmöglichkeit zu achten. Die Regelung der Einzelventilatoren sollte zentral möglich sein, um den Luftvolume-nstrom an den Bedarf anpassen zu können.


Die Platzierung der Geräte ist weniger kritisch als bei Systemen ohne Wärmerück-gewinnung. Eine vernünftige Wärmerückgewinnung vorausgesetzt sind keine Zug-

erscheinungen zu befürchten. Jedoch ist in jedem Fall darauf zu achten, dass de-

zentrale Geräte keine hohen Schallbelastungen hervorrufen. Der Energiebedarf der Systeme ist abhängig von der Qualität der eingesetzten Ventilatoren. Meist werden Axiallüfter eingesetzt, die zwar keinen optimalen Wirkungsgrad besitzen, aber geringere Schallemissionen verursachen als Ventilatoren anderer Bauart.

 

Ein weiterer Einfluss auf den Energiebedarf des Systems ergibt sich durch die eingesetzten Filter innerhalb des Gerätes: Je höher die Filterqualität der Frisch-luftfilterung, desto höher die elektrische Leistungsaufnahme.


Die mögliche Energieeinsparung ist abhängig von der Effizienz des jeweiligen Wärmetauschers sowie dem Elektrizitätsbedarf für die Ventilatoren.